Keine halben Sachen auf der Gumpendorfer Straße

Pressemitteilung vom 26.04.2024

Durchzugsverkehr und Lärm bleiben die größten Probleme – Grüne Mariahilf fordern Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Bürger:innenbeteiligung und Überarbeitung der Pläne

„Die präsentierten Pläne zur Gumpendorfer Straße zeigen kein Ende des Durchzugsverkehrs und auch die gewünschten Begegnungszonen fehlen komplett. Damit ignoriert der Bezirksvorsteher die Bedürfnisse der Bevölkerung, die sich im Zuge der Bürger:innenbeteiligung weniger Lärm, mehr Sicherheit und mehr Platz zum Gehen gewünscht haben“, so Paul Stein, Bezirksvorsteher-Stellvertreter von Mariahilf anlässlich der gestrigen Ausstellungseröffnung zur Umgestaltung der Gumpendorfer Straße, und weiter:

„Hier wird die wichtigste Straße des Bezirks für die nächsten 20, 30 Jahre umgebaut. Mit der fehlenden Verkehrsberuhigung werden hier Chancen über Chancen vergeben. Wir fordern, dass die Pläne für die Gumpendorfer Straße überarbeitet und mit den Bedürfnissen der Bevölkerung in Einklang gebracht werden!“

„Angesichts der fortschreitenden Klimakrise dürfen wir uns in Wien keine halben Sachen bei Begrünung und Verkehrsberuhigung leisten. Wir wissen, was möglich ist und wir wissen, was die Menschen im Bezirk wollen. Der Auftrag an die Rot-Pinke Stadtregierung ist daher ganz klar. Wir dürfen jetzt keine Chance verpassen, die Gumpendorfer Straße fit für die Zukunft machen, das heißt konkret: Durchzugsverkehr raus und bei der Begrünung das Maximum herausholen. Wenn aus nachvollziehbaren Gründen kein Radweg möglich ist, muss durch Verkehrsberuhigung und -reduktion Radfahren sicher gemacht werden. Nach dem Umbau ist es für Jahrzehnte zu spät“, so Kilian Stark, Planungssprecher der Grünen Wien.

Die Ergebnisse der umfangreichen Bürgerinnen:beteiligung zur Neugestaltung der Gumpendorfer Straße hätten beim Thema Verkehrsberuhigung kaum deutlicher sein können: 86,4 Prozent der Befragten wünschen sich eine gehfreundlichere, 84,3 Prozent eine sicherere Straße. Als Probleme nannten 88,2 Prozent, dass Kinder hier nicht spielen könnten, 85 Prozent, dass Radfahren unsicher sei, sowie 83,4 Prozent, dass es zu laut sei.

Auch die 89,9 Prozent der Befragten, die sich eine „grünere“ Gumpendorfer Straße wünschen, können sich nur teilweise freuen. Die geplanten 250 neuen Bäume für den Bezirk sind zwar grundsätzlich zu begrüßen, jedoch wird mit 200 neuen Bäumen auf der Gumpendorfer Straße nur das halbe Potenzial der 400 möglichen Bäume genutzt. Diese Zahl wurde von vom Bezirk beauftragten Expert:innen erhoben. Die Grünen werden sich weiter dafür einsetzen, dass möglichst viele und möglichst große Bäume gepflanzt werden.

Apropos vergebene Chancen: Der Umbau der Gumpendorfer Straße wäre die beste Gelegenheit, ganze Häuserblöcke durch das Bohren von Erdwärmesonden von russischem Gas zu befreien. Doch das soll nicht passieren. Ebenso wird dadurch auch die Möglichkeit zur Kühlung wie auch die Zwischenspeicherung von Sommerhitze einfach ausgelassen, kritisieren die Grünen.